spur-los erstellt individuelle Trainings- bzw. Fortbildungspläne mit den Trägern. Durch den jeweiligen Hilfebedarf der Zielgruppe sowie der Unterscheidung zwischen primärer und sekundärer oder tertiärer Ausrichtung wird eingangs die Gewaltprävention determiniert.
Konzeptionsbeispiel für ein Maßnahmepaket
Frühe präventive (primäre Ausrichtung) Trainings und Fortbildungen für Kinder und Jugendliche sowie Fachkräfte, die wenig Erfahrung mit Gewalt haben, sind inhaltlich an der Sensibilisierung und praktischen Hilfen orientiert.
Jugendliche oder Lehrkräfte, die bereits Erfahrungen mit gewalttätigen Verhalten (sekundäre Ausrichtung) erlebt haben und dadurch teils Opfererfahrungen erleiden mussten, werden inhaltlich in ihrem prosozialen Verhalten gefördert und gefordert, um zukünftig aktiv deeskalierend in Krisen intervenieren zu können.
Die Zielgruppe, die durch ihr individuelles gewalttätiges Verhalten (tertiäre Ausrichtung) mehrfach aufgefallen ist, wird mit einem stark konfrontativen Training angeleitet, die Eigenverantwortung, das notwendige Einfühlungsvermögen und die Abkehr vom gewalttätigen Verhalten einzuüben.
Die passgenauen Konzeptionen jedes Angebots flankieren die Auswahl der Inhalt, die auf Grundlage der Bedarfe theoretisch, erlebnisorientiert oder konfrontativ akzentuiert sind. Im Anschluss daran findet die Durchführung, teils nachhaltig auf sechs Monate ausgelegt, mit der Zielgruppe statt. Im Nachgang zu jeder Maßnahme, Fortbildung oder jedem Training folgt eine Evaluation mit dem Träger.
Beispiel für ein Sozialkompetenztraining
Methoden zur Gestaltung
– Erlebnispädagogik zur Verdichtung von Erleben und zur Beschleunigung von Gruppenprozessen
– Konfrontation zum Aufzeigen von Eigenverantwortung
– Gruppen- Kooperations- Kohärenzspiele, um Gemeinschaft gewinnbringend zu erspüren
– Rollen-, Kampf- und Bewegungsspiele zum Erlernen, sich fair zu vergleichen und darzustellen
– Entspannungsübungen, um im Prozess verstehend Ausgleiche zu finden
– Partner- und Gruppenarbeiten zur inhaltlichen Vertiefung und zur Konfrontation
– Psycho- und Soziodrama, um Situationen emotional fast real teils konfrontativ nachzuspüren.
Erlebniseinheiten zur Verdichtung
Zur Unterstützung der Angebote ist das Einbinden von erlebnispädagogischen Einheiten auf vielen Ebenen sinnvoll. Sie werden jedoch nur zur Unterstützung als eine Methode eingesetzt und nicht zur Bespaßung von gelangweilten Teilnehmern. Erlebniseinheiten sind zum Beispiel Kanufahrten, Radreisen oder Klettern.
In Kooperation mit dem Sportamt der Stadt Köln veranstaltet spur-los das Erlebnis Radrennbahn. Auf der Radrennbahn im Albert-Richter-Radstadion Köln erfahren die Teilnehmer ein ihnen vorher unbekanntes sportliches Erlebnis, eine Herausforderung. Die zwischen 13° und 43° überhöhte Holzbahn und das Fahren der besonderen Räder mit dem „starren Gang“ sowie ohne Bremsen sorgt schnell für emotionale Dichte, die während dessen und im Anschluss evaluiert wird. Des Weiteren veranstaltet spur-los ein Floßbauprojekt zur Vermittlung einer wertschätzenden sozialen Haltung und eines positiven Gemeinschaftsgefühls. Aus Tonnen, Seilen und Stäben bauen Teilnehmer ein Floß, welches im Anschluss einem Funktionstest unterzogen wird.
Intensiveinheiten zur Vertiefung
Intensiveinheiten stellen optionale thematische Vertiefungen dar, wie zum Beispiel das spezielle Fortbildungsthema Verbale Gewalt, Konfliktmanagement oder Mobbing.